Rastiland

...in einem unbekannten Land vor gar nicht allzulanger Zeit...

Freitag, Februar 27, 2009

Wieder ein Monat rum...

...und nichts Entscheidendes hat sich getan. OK, jedenfalls nicht fuer mich. Der Kollegenkreis ist deutlich ausgeduennt und wir verbleibenden treten naechste Woche die Kurzarbeit an. Soll mir recht sein, das laesst mir woechentlich 6 Stunden mehr um mich mal gruendlich auf dem Arbeitsmarkt umzuschauen. Die ersten Kontakte in alle Welt sind geknuepft oder wieder aufgewaermt, nun heisst es Unterlagen vorbereiten. Zum Glueck ist mein fieser Kunde grad relativ handzahm (er scheint mich nicht mehr als Feind zu sehen). Von daher bin ich entspannt und muss nicht das erstbeste nehmen, was meinen Weg kreuzt.

Ansonsten bin ich gestern mit meinem Schreibtisch umgezogen. Ich habe den Huehnerstall verlassen, in dem man mich mit drei anderen gepfercht hatte und nun teile ich mir einen Raum mit einem anderen PM. Eigentlich hatte mich die HR Abteilung zu meinem Team (HAHA, ist ja grad nur noch einer) stecken wollen, aber da noch andere in dem Raum arbeiten, habe ich mir lieber eine Alternative gesucht. Dass ich Ruhe brauche, um mich auf Emails und Telefonate fuer drei Projekte konzentrieren zu koennen, haben die nicht so recht mitgeschnitten. Aber es nuetzt ja nix, sich zu aergern, dass ein Mann in meiner Position schon laengst ein eigenes Buero bekommen haette. Ich denke mir nur, typisch deutsche Firma, schaffe meine eigenen Fakten und speichere es als Erahrung im Hinterkopf ab.

Sonntag, Februar 15, 2009

Das kreisende Beil

Nun schlaegt sie voll zu die Rezession. Bisher war alles nur harmloses Geplaenkel. Heute sind weitere 10 Leute entlassen worden und dem verbleibenden Rest hat man Geld aber auch proportional dazu Arbeitszeit gekuerzt. 12,5 % weniger in der Tasche aber auch Arbeitszeiten, bei denen man nach Feierabend noch nen halbes Stuendchen Tageslicht geniessen kann. Man weiss nicht, ob man lachen oder weinen soll. Auf jeden Fall ist dies nun sicher das Signal, es mit den Bewerbungen mal etwas ernster zu nehmen.

Samstag, Februar 14, 2009

Dessert in the Desert




Dubai, der Ort der Superlative, wo alles groesser ist als sonstwo, lud am Freitag, den 13. Februar zum Guinness Book of Records Versuch auf, das groesste Dessertbuffet der Welt zusammenzutragen. Konditoren und Koeche aus allen Herren Laender verarbeiteten geschaetzte 5 Tonnen Zucker zu allen moeglichen suessen und farbenfrohen Kreationen. Und tatsaechlich wurde das gesetzte Ziel, 2009 Suessigkeiten zu kreieren, um satte 220 uebertroffen.

Sobald die Guinness Preisrichter abgezogen waren, wurde das Buffet eroeffnet und die groesste Tortenschlacht der Welt begann. Wir hatten uns schon eine Stunde vor Beginn eingereiht und uns somit einen der vorderen Plaetze in der langen Schlange gesichert. Eigentlich hatten wir uns vorgestellt, laessig am Buffet vorbeizuspazieren und ab und zu mal ein bisschen zu naschen, aber nach 2 Minuten wurden wir praktisch vom wilden Mob ueberrannt. Erst trieb sie der Hunger, nach 5 Minuten der Zucker. Wie in Erwartung schlechter Zeiten rafften die Leute das suesse Zeugs in die bereitgestellten Behaelter. Nichts, was essbar war, blieb stehen. Selbst die Dekoration wurde innerhalb einer halben Stunde komplett in irgendwelche Taschen gestopft und hastig abtransportiert. Die Lebkuchenhaeuschen, mit denen die deutsche Delegation ihren Abschnitt des Buffets dekoriert hatten, fanden im Handumdrehen ein neues Zuhause bei uebergewichtigen einheimischen Familien.

So blieb mir kaum Zeit, mir mal ein detaillierteres Bild von slowenischen, indischen, japanischen, australischen, philipinischen etc. Spezialitaeten zu machen. Das war aber vielleicht auch gut so, denn manch buntes Zuckerwerk loeste schon beim Ansehen Zahnschmerzen aus.

Donnerstag, Februar 12, 2009

Sandsturm

Es war windig heute, extrem windig. Und diesmal war der Sturm ein sandiger. Auf schaetzungsweise 200 m limitierte der in der Luft haengende Sand die Sicht. Die Skyline Dubais verschwand voellig hinter einer enormen beigen Wolke und feiner Staub wirbelte ueber die Strasse und sammelte sich in Miniaturduehnen am Bordstein.

Ein ganz anderer Sturm tobte heute in einem meiner Projekte, das ich erst vor 3 Wochen uebernommen habe. Der Kunde sei schwierig, hatte man mir gleich zu Beginn gesagt und mein Vorgaenger wuenschte mir mit resigniertem Laecheln Glueck. Ich begann voller Enthusiasmus, das Projekt ist ein schoenes Buerogebaeude, doch der Kunde wurde von erster Minute an seinem Ruf gerecht. Ich erklaertte ihm etwas, er zog es in Zweifel; ich brachte Beweise, er zweifelte noch immer; die Deadline fuer eine Abgabe bei der Behoerde verstrich, er diskutierte noch immer; die Behoerde bestaetigte ihm, dass meine Angaben stimmen, er musste es zaehneknirschend einsehen und entschuldigte sich bei mir. Heute im Meeting wollte er mir mal wieder zeigen "how it works in this country" und versuchte mich in schoenster Macho-Manier schreienderweise runterzumachen. Ich habe ihm erklaert, dass ich es gewohnt bin in zivilisierter Weise zu kommunizieren und ich mir solche schlechten Manieren nicht gefallen lasse. Meinen Chef hatte ich schon vorgewarnt, dass ich mir sein Verhalten nicht laenger gefallen lassen wuerde. Der hatte mich gebeten, nett zu bleiben, weil er den Auftrag nicht verlieren will. Also habe ich den Kunden dann auf nette Weise gebeten, doch einfach tot umzufallen und der Welt seine Anwesenheit zu ersparen. Am Nachmittag kam dann auf wundersame Weise ein Dankeschoen fuer meine Bemuehungen, eine Einladung zum Lunch und eine weitere Einladung, ihn auf einen Besuch beim franzoesischen Fassadenhersteller zu begleiten (letzteres lehne ich dann aber lieber ab).

Freitag, Februar 06, 2009

DIY

Ab und zu ueberkommt es mich und ich muss mich handwerklich verwirklichen. Da eine Wand meines Schlafzimmers dringend einen neuen Anstrich brauchte und ich keine Lust mehr auf Magnolia hatte, habe ich mir heute mal das Angebot des Baumarkts angeschaut und mir eine dunkelrote Farbe mischen lassen, die ich dann auch gleich an genannte Wand geworfen habe. Sieht klasse aus. Problem ist nur, dass ich nun, wo ich schon mal angefangen habe, immer weitermachen muss, bis der Raum perfekt ist. Also plane ich nun, einen grossen Spiegel oder ein farblich passendes Bild fuer die Wand zu kaufen. Und neue Lampen fuer Decke und Wand. Und einen Bettueberwurf. Und Kissen. und Deko. Ich habe zwar keine Ahnung, wie lange mein Wuestenabenteuer anhalten wird, aber fuer die Zeit will ich mich wohl fuehlen koennen. Und mit dem Einpacken und Verschicken von Einrichtungsgegenstaenden habe ich ja schon reichlich Erfahrung...

Donnerstag, Februar 05, 2009

Schnee in London

Seit Tagen lese ich nun die Kommentare und Berichte von Freunden ueber den starken Schneefall in London, schaue aus meinem Fenster, sehe nur Sand, der ueber die Strasse weht und frage mich, wie ich es immer schaffe, allen ungewoehnlichen Wetterphaenomenen in grossem Bogen aus dem Wege zu gehen. Sommer 2003, Deutschland schwitzt unter dem Jahrhundertsommer - ich sitze in Irland und lasse mich nassregnen. Sommer 2006, super Wetter in London, Fussballweltmeisterschaft und entsprechend tolles Wetter in Deutschland - ich wandere Huegel in Alaska rauf und runter und lasse mich nassregnen. Winter 2009, Suedostengland versinkt im Schneechaos und geht in den Pub anstatt ins Buero - ich sitze in der Wueste und entspanne nach einem langen Arbeitstag mit nem Taesschen Gin Tonic. OK, das ist angenehmer als Schnee zu schippen, doch vermisse ich dicke kuschelige Klamotten, die Kaelte (OK, beim halbstuendigen Anstehen vorm Reichstag anfang Januar hab ich die Kaelte verflucht) und die Tasse heissen Fliederbeersaft (wahlweise Gluehwein) zum Aufwaermen...

Sonntag, Februar 01, 2009

noch mehr Sparmassnahmen

Scheinbar hat meine Firma die Nase vorn beim Sparen. Echte Schwaben halt. Zumindest war mein Gehalt heute noch nicht auf meinem Konto (hoffentlich kein schlechtes Omen...). Und dabei wollte ich doch gleich den guten Wechselkurs ausnutzen und meine Kohle in den sicheren Schoss der heimatlichen Sparkasse legen. Bleibt nur zu hoffen, dass morgen a) das Gehalt da ist und b) der Kurs genauso gut oder besser ist... we will see...

Auf jeden Fall war ich gestern schon mal erleichtert, dass meine Bank meine Firma nicht auf die Blacklist gesetzt hat und meine Kreditkarte in 4 Tagen bei mir sein soll. Auch hier werden wir sehen...