Rastiland

...in einem unbekannten Land vor gar nicht allzulanger Zeit...

Donnerstag, Februar 12, 2009

Sandsturm

Es war windig heute, extrem windig. Und diesmal war der Sturm ein sandiger. Auf schaetzungsweise 200 m limitierte der in der Luft haengende Sand die Sicht. Die Skyline Dubais verschwand voellig hinter einer enormen beigen Wolke und feiner Staub wirbelte ueber die Strasse und sammelte sich in Miniaturduehnen am Bordstein.

Ein ganz anderer Sturm tobte heute in einem meiner Projekte, das ich erst vor 3 Wochen uebernommen habe. Der Kunde sei schwierig, hatte man mir gleich zu Beginn gesagt und mein Vorgaenger wuenschte mir mit resigniertem Laecheln Glueck. Ich begann voller Enthusiasmus, das Projekt ist ein schoenes Buerogebaeude, doch der Kunde wurde von erster Minute an seinem Ruf gerecht. Ich erklaertte ihm etwas, er zog es in Zweifel; ich brachte Beweise, er zweifelte noch immer; die Deadline fuer eine Abgabe bei der Behoerde verstrich, er diskutierte noch immer; die Behoerde bestaetigte ihm, dass meine Angaben stimmen, er musste es zaehneknirschend einsehen und entschuldigte sich bei mir. Heute im Meeting wollte er mir mal wieder zeigen "how it works in this country" und versuchte mich in schoenster Macho-Manier schreienderweise runterzumachen. Ich habe ihm erklaert, dass ich es gewohnt bin in zivilisierter Weise zu kommunizieren und ich mir solche schlechten Manieren nicht gefallen lasse. Meinen Chef hatte ich schon vorgewarnt, dass ich mir sein Verhalten nicht laenger gefallen lassen wuerde. Der hatte mich gebeten, nett zu bleiben, weil er den Auftrag nicht verlieren will. Also habe ich den Kunden dann auf nette Weise gebeten, doch einfach tot umzufallen und der Welt seine Anwesenheit zu ersparen. Am Nachmittag kam dann auf wundersame Weise ein Dankeschoen fuer meine Bemuehungen, eine Einladung zum Lunch und eine weitere Einladung, ihn auf einen Besuch beim franzoesischen Fassadenhersteller zu begleiten (letzteres lehne ich dann aber lieber ab).

2 Comments:

Anonymous Anonym said...

...och menno du feigling...fassaden können doch schon eine feine angelegenheit sein ;-)....und du weisst dich doch deiner haut zu wehren...

Freitag, Februar 13, 2009  
Blogger Astrid said...

feigling? von wegen! aber verdammt zu sein, mit dem mann zwei tage oder laenger in frankreich verbringen zu muessen, waere eine unzumutbar harte strafe. und dass die fassaden fuer ihn bei dem trip nur eine nebenrolle spielen, ist ja wohl klar. da habe ich doch lieber was wichtigeres vor... wie z.b. haare waschen oder den muell rausbringen...

Samstag, Februar 14, 2009  

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