Rastiland

...in einem unbekannten Land vor gar nicht allzulanger Zeit...

Mittwoch, Juni 24, 2009

Kofferpacken

Der letzte volle Arbeitstag liegt hinter mir. Soweit es ging und Interesse bestand, habe ich meine Projekte dem Kollegen uebergeben, der sich von jetzt an mit meinen Kunden und den dazugehoerigen Profilneurosen vergnuegen darf. Einen ersten Vorgeschmack auf die interessanten Persoenlichkeiten hat er heute schon mal gewinnen duerfen, nachdem wir die Rally Paris Dakar auf Reem Island gewonnen hatten ohne die Oelwanne ganz zu durchloechern. Die hatten vor kurzem dort neue temporaere Strassen mit geschaetzten 25000 Speed-Humps angelegt, die einem im Zickzack-Kurs ueber die Insel zum Buero des Developers fuehrt. Einmal falsch abbiegen und man steht in irgendeiner Baugrube.

Das liegt nun alles gluecklicherweise hinter mir und nun kann ich mich darauf konzentrieren, meinen Koffer zu packen und erst mal auszusortieren, was mit muss und was aufgrund von Platzmangels im Koffer hierbleiben muss. Zum Glueck habe ich es geschafft, den groessten Teil meiner besitztuemer hier schon vorab in die Heimat zu schicken, von daher reise ich nun mit eher leichtem Gepaeck zurueck...

Zwischenstop in London fuer eine Hochzeit und dann gehts weiter nach Stuttgart, Muenchen, Landshut, noch mal Stuttgart, Krumbach und dann endlich nach Hause. Wenn alles gut geht, dann kommt bei meiner Sueddeutschland-Tour ein Job raus. Mein Ober-Boss will mich unbedingt fuer ein Projekt in Muenchen gewinnen... man darf gespannt sein...

Freitag, Juni 12, 2009

Angriff der Killertomaten

Ich war vorgestern mal wieder in Abu Dhabi zum ueblichen Baustellenmeeting. Diesmal hatte ich meinen Nachfolger mit dabei, dem ich nach und nach meine Projekte uebergebe. Offizielle Vorstellung beim Kunden. Es war Mittagszeit und da wir noch Zeit vor dem Meeting hatten, sind wir grad noch schnell was essen gegangen in der Burger-Schmiede gleich um die Ecke.

Mein bestelltes Chicken Sandwich mit Pommes kam, ich nahm die Ketchupflasche vom Tisch und schuettelte diese vorm Oeffnen. Leider hatte derjenige, der sich vor mir Ketchup genommen hatte, den Deckel nur oben auf die Flasche drauf gelegt anstatt sie zuzudrehen...

Mein Kollege mit seinem bluetenweissen Hemd hatte wahnsinniges Glueck, dass er nicht in die Flugbahn der roten Sauce geriet. Der Ketchup ergoss sich nicht nur ueber die Bodenfliesen sondern auch in hohem Bogen ueber mich. Alle Leute im Restaurant starrten mich an, denn ich sah ploetzlich aus wie in einem drittklassigen Splatter-Movie. Texas Chainsaw Massacre war ein echter Dreck dagegen. Das Zeug hing in meinen Haaren, im Gesicht, an meinem Hals und am Arm. Mein schwarzes T-Shirt und der Rest meiner Kleidung hingegen hat so gut wie nichts abgekiegt. Glueck gehabt. Zwar liess sich alles mit Taschentuechern spurlos wegwischen, aber es blieb dieses klebrige Koerpergefuehl bis ich abends endlich duschen konnte.

Lessons learned:
- Ketchupflaschen immer von sich weg schuetteln
- den korrekten Sitz des Deckels ueberpruefen, wenn man Unfaelle vermeiden will
- Ketchup eignet sich super als Haarfestiger und duftet sehr appetitlich
- Ketchup laesst sich nach einem Tag noch in Farbe aber nicht in Konsistenz von Ohrenschmalz unterscheiden
- mit gesundem Essen waere das nicht passiert
- Unfaelle solcher Art sind der eigenliche Grund fuer die Taschentuchboxen auf den Tischen in UAE (jede Wette!)

Dienstag, Juni 09, 2009

The Final Countdown

Nein nein, ich habe nicht ploetzlich eine Vorliebe fuer blondgelockte skandinavische Hardrocksaenger aus den 80ern entdeckt. Auch wenn es mich nach meiner Bewerbung in Schweden durchaus in polarkreisnaehe verschlagen koennte und ich mich dann an solche Anblicke gewoehnen muesste.

Nein, ich zaehle die Tage bis zu meiner endgueltigen Abreise von dieser glitzernden Wanderduene. 16 ganze Tage sind es noch. 12 davon im Buero. Meinen Bauherren habe ich zwischenzeitlich die frohe Botschaft ueberbracht; es war spannend, die Gesichtszuege beim Entgleisen zu beobachten. Ich muss gestehen, dass mich da doch ein Gefuehl von Genugtuung und Schadenfreude beschlich, als man sich der Tragweite der Auswirkungen bewusst wurde, die mein Weggang haben wird...

Die letzten Tage hier werden aber stressig werden. Nach und nach uebergebe ich an meinen Nachfolger, der sich dann an meiner Stelle Unverschaemtheiten gefallen lassen muss oder aussichtslose Kaempfe mit dem Bauamt fuehren darf. Normalerweise wuerde ich mit einer Nach-mit-die-Sintflut-Einstellung daran gehen, aber da ich moeglicherweise im deutschen Hauptquartier weiterbeschaeftigt werde, muss ich bis zu letzt ordentlich arbeiten.

Zwei Bewerbungsgespraeche in Muenchen und in Landshut habe ich ausser dem in der deutschen Niederlassung schon vereinbart, und ausserdem koennte ich gleich mit einem Projekt in freier Mitarbeit fuer einen Bekannten beginnen... ich brauche mir also keine Sorgen um meine Zukunft in der alten Heimat machen. Und wenn alles nicht fuktioniert, dann gehts halt wieder zurueck nach London... :-)