...schon GEZahlt?

Hach, wie ich Deutschland liebe! Kaum ist man irgendwo eingezogen und macht es sich gemuetlich in den neuen Raeumlichkeiten, kann man auch schon damit rechnen, eines schoenen Tages Besuch von einem Vertreter der zustaendigen Rundfunkanstalt zu bekommen. Aber nicht um nett, wie zu alten Zeiten ueblich, Brot und Salz zu bringen und einen so in der neuen Gemeinschaft zu begruessen, sondern um daran zu erinnern, wer hier Herr und Meister der seichten Fernsehunterhaltung ist und an wen man seine Rundfunkgebuehren zu entrichten hat.

Also klingelte es an der Tuer, als ich mich, im Pyjama in Decken eingemummelt kraenkelnderweise auf dem Sofa raekelte. Einen Augenblick dachte ich an totstellen, aber da ich zum einen an akuter Langeweile litt und zum anderen die Neugier immer siegt, oeffnete ich, auf eine vergessene Lieferung hoffend (eine neue Eddie Izzard DVD???) die Tuer. Aber nein, der nette junge Mann brachte keinen Nachschub von Amazon sondern hielt mir seinen Dienstausweis unter die Nase. Vor lauter Schreck machte ich die Tuer gleich einen Spalt weiter zu. Nur mit blauweiss gestreiftem Schlafanzug bekleidet kommt man sich doch ein wenig verletzlich vor.

Misstrauisch beaeugte mich der Mann, natuerlich annehmend, dass er mit mir eine astreine Schwarzseherin vor sich hatte, und startete den Verhoerprozess. Wann ich denn eingezogen sei, welcher Marke mein Empfangsgeraet sei und seit wann sich dieses in meinem Besitz befindet. Ich antwortete pflichtgemaess und wies ihn darauf hin, dass ich schon vor Wochen meine Anmeldung durchgefuehrt hatte, wohl wissend, dass ich sonst Besuch von einem Menschen seiner Gattung bekaeme.

Nachdem ich dem skeptischen Gebuehreneintreiber dann das entsprechende Bestaetigungsschreiben seines Arbeitgebers zeigen konnte, versicherte er mir laechelnd, dass nur etwa jeder hundertste TV-Konsument so proaktiv sei und er sich freue, mit mir ausnahmsweise mal jemanden zu treffen, der seine Hausaufgaben gemacht hat. Mich in meinem halbbekleideten Zustand beaeugend aeusserte er noch sein Bedauern, dass er mir doch gern beim Ausfuellen des Formulars zur Hand gegangen waere und zog von dannen.

Was blieb, war das zweifelhafte kleine Triumphgefuehl, einmal alles richtig gemacht zu haben in der Welt der deutschen Buerokratie :-)

Feed the world - sell the Vatican

Passend zum Welthungertag heute schlägt Sarah Silverman den Verkauf des Vatikans vor. Von mir dafür all thumbs up! Auch wenns vielleicht nur dafür reicht, die Hälfte der hungernden Weltbevölkerung zu füttern. Ein Anfang wärs...