Rastiland

...in einem unbekannten Land vor gar nicht allzulanger Zeit...

Montag, September 21, 2009

Umgezogen!



Nach 4 Tagen des Fahrens, Schleppens, Moebelzusammenbauens und Kartonsauspackens ist es Zeit. a) ein Resumee zu ziehen und b) Danksagungen auszusprechen.

Nach anfaenglichen Panikattacken meinerseits, da durch eine Verkettung ungluecklicher Umstaende meine Kreditkarte funktionsuntuechtig geworden war (aber alle Buchungen ueber diese liefen), half mir die unendliche Geduld meiner Mitreisenden, dass ich letztendlich doch noch meine Fassung wiedergewann. Aber bei solchen Aktionen wird einem erst mal bewusst, wie abhaengig man von so nem Stueck Plastik ist...

Am Donnerstagabend haben wir an der Homebase im heimatlichen Schaumburger Land dann schon mal den Transporter mit allem, was ich dort gehortet hatte, beladen. Ploetzlich sah der Laderaum des Sprinters gar nicht mehr so riesig aus und ich machte mir erstmals Sorgen, ob denn alles, was wir noch auf dem ersten Etappenstopp einsammeln wollten, noch Platz finden wuerde.

Am naechsten Morgen ging es dann um 6 Uhr los. Hinter uns ging die Sonne auf und vor uns lagen 772 km bis zum Warehouse in NW London. Da es uns gelang, die Kilometer schneller zu fressen als erwartet, erwischten wir eine Stunde frueher als geplant einen Zug durch den Tunnel. Beinahe haetten Staus auf der M25 und eine leichte Orientierungslosigkeit im Londoner Stadtgebiet unseren Vorsprung wieder aufgefressen, doch schafften wir es mit dem Einsatz des an einer Tanke erstandenen A-Z relativ komplikationslos zum Lagerhaus.

Dort begann dann eine Partie Tetris fuer Fortgeschrittene. Die Anzahl und das Volumen der Kartons war doch groesser als ich es in Erinnerung hatte. Nur dem Augenmass und den advanced Stapel-Skills von Christian war es zu verdanken, dass am Ende doch noch alles passte und sich die Tueren noch schliessen liessen.

Weiter gings zu Katl, zu der ich zum einen ein paar Bestellungen habe schicken lassen und wo wir unseren Luftbettenpark fuer die Nacht aufschlagen durften. Nachdem wir Marmeladenbrote zur Staerkung vertilgt hatten, die diversen Tueten von Argos und Oli noch in den verbliebenen Luecken im Transporter gestopft hatten und dann endlich ein wenig heisses Wasser ueber unsere Koerper haben laufen lassen, war es Zeit, Evas Geburtstag doch noch ein wenig zu feiern. Eigentlich waere perfektes Grillwetter gewesen, aber mangels angemessener Vorbereitungszeit entschieden wir uns dann doch fuer die Variante, andere fuer uns kochen zu lassen und gingen indes zum Inder um die Ecke, der sich als unglaublicher Gluecksgriff darstellte. Selten so leckeres Chicken-Curry gegessen. Und das Naan-Bread wird mir auf ewig in Erinnerung bleiben...

Am naechsten Morgen 8 Uhr Ortszeit traten wir den geordneten Rueckzug an und verliessen London. Laut Google waren es 1184 km, die an dem Tag bewaeltigt werden sollten. Tapfer trieb Christian den Wagen Stunde um Stunde ueber die Autobahnen Englands, Frankreichs, Belgiens, der Niederlande und Deutschlands. Erst bei Einfall der Dunkelheit liess er sich von mir abloesen. Zwischendurch noch ein Stopp beim Whopper-Restaurant unseres Vertrauens und weiter gings. Als wir um 23 Uhr dann endlich angekommen waren, zerrten wir nur noch das Allernoetigste aus dem Laderaum und gingen ohne Umwege schlafen.

Das war sie nun, die erste Nacht in der neuen Wohnung. Auf der neuen Matratze auf dem Wohnzimmerfussboden, eingehuellt in neue, noch nicht gewaschene Bettwaesche. Eine unruhige Nacht, weil uns allen die schon gefahrenen 1956 Kilometer und das Schleppen von Kisten und Moebeln in den Knochen steckte.

Der naechste Morgen kam viel zu frueh. Um 7 Uhr hielt mich nichts mehr im Bett, lieber raeumte ich mein Nachtlager zusammen um Platz fuer Moebel und Kisten zu machen. Wir verschlangen schnell im Stehen ein Nutellabrot und machten uns dann ans Ausraeumen des Transporters. Tatkraeftige Unterstuetzung bekamen wir von Anna, die sich netterweise angeboten hatte.

Zu viert dauerte der Spuk dann auch nur etwas ueber eine Stunde, dann waren alle Sachen entweder in die Wohnung oder in den Keller geraeumt. Waehrend Eva und Christian sich dann auf den Heimweg machten, blieb Anna noch da und half mit Feuereifer, Sofa, Bett, Lattenrost und Schrank zusammenzubauen. Ohne Pause arbeiteten wir bis zum fruehen Abend, dann zwang uns die Schiebetuer des Schranks zur Aufgabe. Weder gutes Zureden noch rohe Gewalt konnte die Tuer dazu bringen, sich in den vorgesehenen Bahnen zu bewegen. Dies bedarf bei naechster Gelegenheit eingehender Untersuchung...

Ich vergnuegte mich dann noch voellig erschoepft damit, den Inhalt meiner Kartons, die ich ja schon vor ueber einem Jahr gepackt hatte, zu inspizieren und hatte trotz extremer Muedigkeit den einen oder anderen glueckseligen Augenblick, als ich Dinge wiederfand, an die ich mich schon fast nicht mehr erinnern konnte.

Ich muss sagen, dass dies zwar der anstrengendste meiner bisher 10 Umzuege war, aber auch der, der aufgrund der bereitstehenden Helfer am reibungslosesten geklappt hat. An dieser Stelle sage ich Mama, Joern, Eva, Christian, Katl + Stefan und last but not least Anna einen herzlichen Dank fuer eure uneingeschraenkte Hilfsbereitschaft, eure Geduld und all die Muehen, die ihr auf euch genommen habt. Ohne euch haette ich diese Unternehmung niemals schaffen koennen.

DANKESCHOEN!!!

Freitag, September 11, 2009

Auf Achse

In freudiger Erwartung eines spannenden Roadtrips, der uns am naechsten Wochenende 2600 km durch 4 Nationen fuehren wird, widme ich dieses Kleinod deutscher Fernsehproduktion meinen beiden Mitfahrern :-)