Rastiland

...in einem unbekannten Land vor gar nicht allzulanger Zeit...

Sonntag, Januar 21, 2007

Der Abend im Kuehlschrank

Nach einer mega stressigen Woche dachte ich mir, dass hochprozentiger Alkohol genau das richtige ist, um wieder runterzukommen und die wochenendliche Entspannungsphase einzuleiten. Von daher konnte ich dann auch nicht nein sagen, als ich in die Vodka Absolut Ice Bar naehe Regent Street / Piccadilly Circus eingeladen wurde. Fuer schlappe £15 kann man dort einen 45 Minuten Slot in einer umgebauten Gefrierkammer buchen und bekommt neben Gefrierbrand EIN GANZES Freigetraenk! Fuer unseren Slot von 20.45 bis 21.30 fanden wir uns dann auch puenktlich ein und waren die allerersten in der Schlange. Hurra! Aber erst wurde die vorhergehende Gruppe fachgerecht entfernt und aus den grossen, silbernen, gefuetterten Umhaengen mit angenaehten Handschuhen gepellt. Das alles ging mit einer Praezision, die mein deutsches Herz erfreute. Als der letzte Besucher aus Kuehlhaus und Umhang heraus war, wurde die naechste Gruppe (das waren wir) eingepackt und reingeschickt. Meine Handschuhe waren leicht klebrig, offenbar hat mein Vorgaenger entweder vor Aufregung gekleckert oder sein aus Eis bestehendes Glas ein wenig zu sehr gemocht und es mir seiner Koerperwaerme zum Schmelzen gebracht. Wir also rein in die Eiskammer, deren Waende, die Bar und auch ein paar fellbedeckte Hocker aus grossen Eisbloecken geformt sind. Der Boden besteht aus klebrigen Riffelblechplatten, auf denen ich nicht wagte, laenger als ein paar Sekunden auf einem Flecke stehenzubleiben. Die Gefahr, dort fuer immer festzukleben oder -frieren war mir einfach zu gross. Ich setzte mich auf einen der Hocker in einer Ecke um die Atmosphaere (oder eher den Mangel daran) in mich aufzunehmen, als wohl ploetzlich jemandem aufgefallen zu sein schien, dass ja gar keine Musik lief. In dieser Sekunde beamte mich die Druckwelle dessen, was da aus dem Lautsprecher direkt hinter meiner Sitzgelegenheit kam, beinahe auf die andere Seite der Bar, wo ich dann sicherheitshalber auch blieb. Wenigstens berhuigte das hochprozentige Kaltgetraenk, das in der Zwischenzeit mit viel Liebe vorbereitet worden war, meinen Tinitus wieder ein wenig und das Piepen im Ohr ist mitlerweile fast ganz weg. Die naechsten fuenf Minuten verbrachte ich dann damit, lustige Muster in das Eisglas zu lecken ohne mit der Zunge festzufrieren. Unglaublich, wieviel Spass man damit haben kann, seinen Lippenabdruck in der Oberflaeche des Trinkgefaesses zu hinterlassen! Hui!
Ok. Danach hats mir dann aber auch gereicht. Nix wie raus aus dem Laden! 45 Minuten in dem Laden haette ich echt nicht ausgehalten, 10 haben absolut gereicht!

2 Comments:

Anonymous Anonym said...

Das klingt nicht schlecht, auf jeden Fall besser als auf der Couch einzuschlafen und sich den Nacken krumm zu liegen, so dass man am Sonntag Kopfschmerzen und abends Schwindelgefühle hat. :-)

Hoffentlich werden die Gläser entsorgt, weil Lippenstift ist ja schon nicht toll am Glas aber ganze Lippenabdrücke im Glas. Na ich weiß nicht. ;-)

Montag, Januar 22, 2007  
Blogger Astrid said...

Du brauchst ein neues Sofa, auf dem Du Dich ganz ausstrecken kannst! Oder ist das ein selbstloser Versuch, die Chiropraktikerzunft zu unterstuetzen?

Ja, ich hoffe auch, dass die die Glaeser entsorgen. Sollte aber ganz einfach gehen, denn man braucht sie ja eigentlich nur in der Spuele stehenlassen, die entsorgen sich dann ganz von selbst...

Montag, Januar 22, 2007  

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